Zwei Gründe sprechen eindeutig für das Erdgas-Auto: Die niedrigen Kraftstoffkosten und die ausgezeichnete CO2-Bilanz. Im Hinblick auf die Nachhaltigkeit können die Wagen sogar mit einem Elektrofahrzeug mithalten. Der höhere Anschaffungspreis der Autos amortisiert sich schnell.
Auf den ersten Blick scheint Gas nicht wesentlich günstiger als Diesel oder Benzin. Der Preis liegt bei rund 1,10 Euro je Kilogramm. Ausschlaggebend für einen Vergleich der Verbrauchskosten ist der Energiegehalt. Dieser ist deutlich höher als bei den anderen Kraftstoffen. Ein Kilogramm Erdgas liefert soviel Energie wie 1,3 Liter Diesel oder 1,5 Liter Benzin. Rechnerisch ergibt sich für Diesel ein Vergleichspreis von 85 Cent und für Benzin von 74 Cent.
Langfristig gesehen sparen Erdgasautos gegenüber Dieselkraftfahrzeugen 30 Prozent, gegenüber Benzinern etwa die Hälfte, Sie sind auch oft günstiger als Wagen, die mit Flüssiggas fahren. Hier liegt die Ersparnis bei 20 Prozent.
Jeder Wagen mit Verbrennungsmotor stößt CO2 aus, Erdgasfahrzeuge allerdings etwa 25 Prozent weniger als Benziner oder Diesel. Die Annahme, dass ein Elektroauto kein CO2 produziert ist nicht korrekt. Die Erzeugung des verbrauchten Stroms und die Herstellung der Batterie fließen in dessen Bilanz ein. Wer sein Gasauto ausschließlich mit Bio-Gas betankt, erreicht eine ausgeglichene CO2-Bilanz. Bio-Gas ist künstlich erzeugtes Methan aus Abfällen, Gülle oder Biomüll. Beim Verbrennen setzt der Motor nur die Menge CO2 frei, die zuvor beim Herstellungsprozess gebunden wurde.
Nach der Reform der Kraftfahrzeugsteuer am 26. Januar 2009 lohnt sich der Kauf eines Erdgaswagens auch im Hinblick auf die Steuer. Diese besteht aus zwei Komponenten, einem Sockelbetrag nach Hubraum und der Kohlenstoffdioxid-Steuer, die nach der spezifischen Kohlenstoffdioxid-Emission berechnet wird. Die Hubraumsteuer beträgt für Benziner und Gasfahrzeuge 2,00 EUR/angefangene 100 cm³ und für Diesel 9,50 EUR/angefangene 100 cm³. Ab 2014 ist ein CO2-Austoß von 95 g pro km frei, jedes weitere Gramm kostet 2,00 EUR. Der geringe CO2-Austoß macht sich also bei der Kraftfahrzeugsteuer bemerkbar.
Im Schnitt kostet die Anschaffung eines Autos mit Erdgasantrieb zwischen 1.500 und 3.000 Euro mehr als die eines vergleichbaren Benziners. Eine Mehrausgabe, die sich schnell bezahlt macht. Ein Umrüstung eines Benziners oder Diesel auf Erdgas ist in der Regel nicht oder nur unter hohem Aufwand machbar. Daher lohnt sich hier eher der Verkauf des alten Fahrzeugs, wenn z.B. eine Neuanschaffung geplant wird.